Fachdidaktischer Ansatz für die Sekundarstufe I
Die Konzeption der Unterrichtseinheiten orientiert sich an den curricularen Vorgaben der bestehenden Kernlehrpläne des Faches Geschichte für die Sekundarstufe I. Thematisch behandeln die Sequenzen die Zeit des Nationalsozialismus, aber auch die politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklungen der Zeit vor 1933 sowie die Folgen der NS-Herrschaft nach Kriegsende 1945 werden – je nach inhaltlichem Schwerpunkt der jeweiligen Einheit – thematisiert.
An einzelnen Lebensgeschichten, anhand von Zeitzeugeninterviews, historischen Quellen oder Selbstzeugnissen erfahren die Lernenden exemplarisch die Wirkungen und Auswirkungen des Nationalsozialismus auf das Individuum. Die Subjektivität dieser Wahrnehmung wird im Sinne der Multiperspektivität durch die Gegenüberstellung anderer – historischer oder rückblickender – Sichtweisen herausgestellt sowie durch die Einbeziehung erläuternder Informationen in einen größeren historischen Kontext eingebettet. Dadurch wird neben der Sachkompetenz stets auch die Urteilskompetenz der Lernenden geschult.
Methodisch orientieren sich alle Unterrichtseinheiten an den Prinzipien des kooperativen Lernens. Durch die grundlegende Arbeitsstruktur des „Think – Pair – Share“ werden die Lernenden dazu angehalten, zunächst selbstständig in Einzelarbeit Lösungsansätze zu erarbeiten. Dieser Phase der Konstruktion eigener Ideen folgt die Ko-Konstruktion, in der die Schülerinnen und Schüler untereinander ihre Ergebnisse vorstellen, ihre eigenen Lösungen mit denen der anderen abgleichen und sie ggf. modifizieren oder ergänzen. In der abschließenden Präsentationsphase vor der gesamten Lerngruppe erfolgt dann die Einigung auf ein gemeinsames Ergebnis.
Krieg in Kinderköpfen - Wie wurden die Kinder und Jugendlichen militaristisch beeinflusst und zum Krieg erzogen?
Von der Wehrerziehung in der Hitler-Jugend über den Schulunterricht und freizeitliche Sportaktivitäten bis hin zu Sammelbildchen und sogar Bilderbüchern für die Kleinsten: In sämtlichen Lebensbereichen von Kindern und Jugendlichen spielten während der NS-Zeit militaristisches Denken und Kriegspropaganda eine große Rolle.
Die Lernenden setzten sich in dieser Unterrichtseinheit am Beispiel verschiedener Quellen sowie den Zeitzeugenerinnerungen von Günther Roos (Jg. 1924) mit dieser militaristischen Beeinflussung von Kindern und Jugendlichen auseinander.
Hier ist die gesamte Unterrichtseinheit mit allen Materialien und Arbeitsblättern einsehbar. Hierzu öffnet sich ein neues Fenster aus dem Web-Auftritt "Jugend in Deutschland 1918-1945".
"... sie werden nicht mehr frei ihr ganzes Leben" - NS-Jugend zwischen Selbstbestimmung und Zwang
Die Lernenden setzen sich in dieser Unterrichtseinheit mit der Gleichschaltung der Jugend im Jungvolk und der Hitler-Jugend auseinander. Anhand der Lebensgeschichte des Zeitzeugen Günter Roos (Jg. 1924), einem überzeugten und machthungrigen Jungvolkführer, werden die einzelnen Stationen der Gleichschaltung der jungen Bevölkerung sowie deren Wirkung auf das Individuum nachgezeichnet.
Dabei entwickelte sich der junge Günther – ganz im Sinne der NS-Gleichschaltung – zu einem überzeugten Nationalsozialisten. Andererseits aber kreierte er sich seinen eigenen Karriereweg zum Jungvolkführer, der nicht in jeder Hinsicht den prototypischen Vorstellungen entsprach.
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Zwischen Verzweiflung und Glaube an den Endsieg - Warum kämpften die deutschen Soldaten trotz der Übermacht der Alliierten bis zum Letzten?
Anhand der Schilderungen des Zeitzeugen Günther Roos (Jg. 1924) setzen sich die Lernenden in dieser Unterrichtseinheit mit der Situation deutscher Wehrmachtssoldaten zum Kriegsende auseinander, die – zumindest im Fall von Günther Roos – zwischen desillusionierter „Weltuntergangsstimmung“ und überzeugtem Kampf für den „Endsieg“ schwankte.
Ausgewählte Ausschnitte aus der Lebensgeschichte des Zeitzeugen dienen den Schülerinnen und Schülern als Grundlage, um die biographischen und gesellschaftlichen Hintergründe kennenzulernen und so mögliche Erklärungsansätze für sein Verhalten zum Kriegsende zu erarbeiten.
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Zwischen Wut und Verzweiflung - Das Kriegsende in der Erinnerung von Zeitzeugen
Die Lernenden erarbeiten in dieser Unterrichtssequenz die unterschiedliche zeitgenössische Wahrnehmung des Kriegsendes am Beispiel der Erinnerungen der Zeitzeugen Edgar Gielsdorf und Peter Max Blank.
Gielsdorf hatte als überzeugter Hitler-Junge die NS-Ideologie verinnerlicht und kämpfte als Wehrmachtssoldat bis zum Schluss im Glauben an den „Endsieg“.
Blank wuchs in einer liberal-jüdischen Familie auf, musste aus Deutschland fliehen und wurde aus dem besetzten Frankreich nach Auschwitz deportiert.
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