Friedemann Bach

Friedemann Bach ist ein Spielfilm aus dem Jahr 1941. Er entstand unter der Regie von Traugott Müller und wurde am 25. Juni 1941 uraufgeführt.[1]

Protagonist des Films ist der Bach-Sohn Wilhelm Friedemann und basiert auf dem gleichnamigen Roman von Albert Emil Brachvogel. Der Film schildert Friedemann Bach als talentierten Sohn, der versucht, aus dem Schatten seines väterlichen Vorbildes herauszutreten.

Während eines Hauskonzerts der Bachfamilie bekommt diese Besuch von Sohn Friedemann, der gerade seine Stelle in Halle aufgegeben hat, weil er die dortigen Repressalien nicht mehr länger ertragen konnte. Als Vater Johann Sebastian vom sächsischen Königshof zur Teilnahme an einem musikalischen Wettstreit gegen den französischen Komponisten Louis Marchand aufgefordert wird, schickt der, weil er seinen Thomanerchor nicht im Stich lassen will, Sohn Friedemann nach Dresden. Der gewinnt den Wettbewerb, weil Marchand während der Darbietung des Bach-Sohns die Flucht ergreift. Friedemann wird nun zum gefragten Musiklehrer, zu dessen Schülerinnen auch die Comtesse Antonia Kollowrat zählt, und erhält vom Hof den Auftrag ein Ballett zu komponieren. Durch Einflussnahme von Heinrich Graf von Brühl, der seinerseits ein Auge auf Antonia geworfen hat, werden Friedemann Bach und die Balletttänzerin Mariella Fiorini ein Paar. Nach dem Erfolg des Balletts soll Friedemann zum Hofkomponisten ernannt werden. Als die Ballettaufführung bei Antonia jedoch auf Kritik stößt, erkennt Friedemann, dass die Oberflächlichkeit des Hofes mit seinen künstlerischen Ambitionen kollidiert. Als sich zwischen Friedemann und Antonia zarte Bande entwickeln. verspricht Friedemann ihr, sich um eine neue Stelle zu bemühen und Antonia dann nachzuholen; sein Vater werde ihm bei der Stellensuche helfen.

Als dann jedoch Johann Sebastian Bach stirbt, sieht sich Sohn Friedemann mit einer Reihe von Enttäuschungen konfrontiert. Da man immer wieder Musik im Stil seines Vaters von ihm verlangt, gibt er schließlich bei seiner Bewerbung in Braunschweig eine frühe Komposition seines Vaters als eigene aus. Der Schwindel fliegt auf, woraufhin Friedemann endgültig beschließt, nicht mehr länger mit seinem Vater verglichen werden, sondern tatsächlich Wilhelm Friedemann Bach sein zu wollen. Verbittert schließt er sich einer Schauspieltruppe an, da er dort als das angesehen wird, was er ist. Als er nach Jahren erfährt, dass Antonia in Braunschweig all die Jahre auf ihn gewartet hat, will Friedemann sie wiedersehen, muss aber erfahren, dass Antonia inzwischen doch Heinrich Graf von Brühl geheiratet hat. Bei einem Treffen in Dresden will Antonia Friedemann immer noch helfen, doch lässt der sie seine Verbitterung spüren. Auf Geheiß des Grafen muss Friedemann Sachsen schließlich verlassen. Die Geschichte endet tragisch: Als der verzweifelte Friedemann einem Musikalienhändler eine Komposition seines Vaters anbietet und ein Kunde des Händlers seinen Vater verhöhnt, gerät Friedemann mit ihm in Streit und wird dabei mit einem Dolch verletzt, woraufhin er wenig später stirbt.

Im Film reihen sich historische Ungenauigkeiten aneinander, so dass er letztlich hauptsächlich auf Fiktion beruht.

Spätere Kritiken gingen hart mit dem Streifen ins Gericht. Für das „Lexikon des internationalen Films“ handelt es sich um ein „sentimentales Künstlerdrama, das von historischen und biografischen Tatsachen weit entfernt ist“, weshalb ausschließlich die Musik ein authentisches Bach-Erlebnis liefere. Und Heyne Filmlexikon kam 1996 zu dem knappen Ergebnis, dass es sich trotz der Mitwirkung von Gustav Gründgens um einen „schwachen Film“ handele.

Fußnoten

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Friedemann_Bach_%28Film%29 (eingesehen am 28.3.2016)

zuletzt bearbeitet am: 28.03.2016

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