Sieg im Westen

Der Film wurde in den Jahren 1940/41 von Svend Noldan aus dem Material, das die Filmteams der Propaganda-Kompanien produziert hatten, zusammengestellt. Zwei Tage nach einer Sondervorführung für die In- und Auslands-Presse fand am 31. Januar 1941 die eigentliche, festliche Uraufführung statt: im Ufa-Palast am Zoo, mit Ehrenkompanie der Wehrmacht.[1]

In „Sieg im Westen“ wird die Ursache für den Krieg in der Teilung Deutschlands nach dem Westfälischen Frieden von 1648 gesucht. Dabei wird die gesamte Entwicklung, die im September 1939 zum Krieg führte, als eine aus deutscher Sicht historisch zwangsläufige Entwicklung interpretiert. Noldan stellt den Krieg als Gegebenheit, als eine spezifische Art eines Daseinszustands dar, weshalb Kampfsequenzen oft durch längere Passagen über das Freizeitleben der Soldaten unterbrochen werden. So sieht man, wie die Soldaten sich waschen, rasieren, Briefe schreiben, Zeitung lesen oder Radio hören. Als Hintergrund dienen zudem oft Abschnitte mit Heimatbildern, ruhigen Dörfern, alten romantischen Städtchen. Für diese Heimat, so die hiermit zum Ausdruck gebrachte Botschaft, gilt es mit ganzem Einsatz zu kämpfen. Damit ist der Krieg stets präsent und einem höheren Prinzip zugeordnet.

Der Film besteht aus zwei Teilen. Die Einleitung rekapituliert die politische Situation zwischen den beiden Weltkriegen. Der Hauptteil schildert mit großem Aufwand die Ereignisse an der Front. Die ersten Bilder zeigen Soldaten, die auf die Fahne und auf den Führer schwören. Am Niedergang des Landes sind einerseits die Kommunisten, andererseits die Politiker der Weimarer Republik schuld. Erst mit Hitler fängt der Wiederaufstieg der Nation an. Wochenschau-Montagen verdeutlichen diesen Beginn einer „neuen Zeit“.

Höhepunkt des als Heldenepos angelegten Films ist die genüsslich ausgebreitete Kapitulationszeremonie im Wald von Compiègne. Nachdem der französische General die deutsche Ehrenkompanie abgeschritten hat, erwarten Hitler und Keitel den besiegten Feind im Waffenstillstandswaggon des 11. November 1918, jenem historischen Requisit des „deutschen Traumas“.

Der deutschen Jugend wurde der „Sieg im Westen“ in Schulpflichtveranstaltungen außerhalb der normalen Spielzeiten in den meisten Fällen während oder nach der Auswertungsperiode der gewerblichen Kinotheater gezeigt. Dem Hauptfilm gingen kürzere Dokumentarfilme voraus: „Die Helden von Narvik“ und „Auf den Straßen des Sieges“. Der letztere behandelte in rohem Umriss den polnischen Feldzug und sprang sofort von hier zum Westfeldzug über. Mit dem Westfeldzug 1940 war der Kulturfilm „Sprung in den Feind“ verbunden. Hier wurden die Fallschirmjäger bei der Eroberung Hollands gezeigt.

Zeitgenössische Kommentare

In Inseraten, die zum Besuch des Films aufriefen hieß es:

„Der Film des Oberkommandos des Heeres Sieg im Westen wurde von Filmberichtern der Berichterstaffel des Oberbefehlshabers des Heeres, der Propaganda-Kompanien und Trupps der Heeresfilmstelle an der Front unter todesmutigem, verlustreichem Einsatz aufgenommen. Die Feindseite ist durch französische und englische Filmaufnahmen dargestellt, die unsere Truppen erbeutet haben. Ein dokumentarischer Erlebnisbericht von ungeheurer Stärke und Eindringlichkeit, eine filmische Schöpfung von historischer Bedeutung! Dieser große, unter Verwendung authentischen Materials hergestellte Film gibt nicht nur einen Gesamtüberblick zum Ablauf der Kämpfe in Holland, Belgien und Frankreich, sondern schildert auch in ungeheuer eindrucksvollen Bildern den Einsatz der einzelnen Waffen des Heeres, der Infanterie, Artillerie, Panzerwaffe, Luftlandetruppen, Stukas, Sturmpioniere, Nachrichtentruppen und rückwärtigen Dienst. Ein umfangreiches, erbeutetes Filmmaterial englischer, französischer und belgischer Herkunft hat es ermöglicht, in diesem großen Dokumentarfilm auch ‚die andere Seite’ zu zeigen - das soldatische Leben und Treiben hinter der Feindfront, den verzweifelten Abwehrkampf Frankreichs, die unterirdischen Festungsanlagen der Maginotlinie. (...) Der mit aller Wucht, mit aller Realität und Unmittelbarkeit geschilderte tatsächliche Ablauf des Kampfes im Westen, festgehalten in Bildern, die der Krieg selbst diktierte, die im Lärm der Schlachten und unter Einsatz des Lebens gedreht wurden!“

In Zusammenarbeit mit den Gaufilmstellen der NSDAP wurden folgende „Ratschläge“ für Vorführung des Films in „staatspolitischen Schulveranstaltungen“ erarbeitet:

„Wenn im Geiste des Films vom Sieg im Westen von der geschichtlichen Seite her versucht wird, ihn zu vertiefen, dann sind die sittlichen Forderungen und Folgen leicht anzuschließen; Pflichterfüllung, Einfügen, Hingabe, Treue bis zum Tode, Selbsteinsatz führen zur Aufgabe: Wie werden wir dessen wert und würdig? Wie erhalten wir diese Güter? Wie wachsen wir gleichwertig in diese Gemeinschaft hinein? Wie erhalten wir das Gewonnene, wie bauen wir aus und weiter, und noch fester? Es kommt nicht darauf an, schön von alledem zu reden und im Geredethaben sich Genüge zu tun. Jede Gemeinschaft hat und findet Aufgaben genug, um den Einzelnen über die täglichen kleinen Pflichten hinaus in der Bewährung zu überprüfen.

Der Film ist dann Erziehungsfilm in dem Sinne, dass er Anstöße gibt, sich auch schon in der kleinen Gemeinschaft zu bewähren. Die Vorführung dieses Films verlangt mehr als jede andere eindringliche und liebevolle Vorbereitung. Es ist früher immer wieder gewünscht worden, dass unsere staatspolitischen Filme in Feierstunden gezeigt würden. Von diesem gilt das noch mehr als sonst. Nicht der Film als Mittel ist uns wesentlich, sondern die in ihm sichtbare Leistung. Nur zu deren sichtbarer Offenbarung wird der Film gebracht. Und weil die Darbietung nach zwei Seiten wirken soll: Stolz im Nacherleben des Angriffs im Jahre 1940: Vorahnen und Hoffen auf die Entscheidung im Jahre 1941: Darum bedarf er der liebevollsten Mühe, um die Feierstunde zu vertiefen und lange nachklingen zu lassen.

Dass diesmal mehr denn je die Filmabzüge gut und klar sein müssen, dass jeder Akteinsatz pünktlich und ohne Pause kommt, dass kein Vorführgerät aussetzen darf, dass es für alle Fehler keine Entschuldigung gibt, das sollte jedem deutlich sein. Diesmal gefährdet die mangelnde technische Vorbereitung den Feiergedanken, das tiefe Miterleben, das Vertrauen. Diesmal wirkt jedes Versagen schlimmer denn je. Der Gegensatz etwaigen Versagens zu der völligen Sicherheit, die der Film doppelt zeigt, im Kriegerischen und als Film, würde so bedeutend und tief wirken, dass die Feier darunter leiden müsste. Es darf kein Zuschauer das Recht zu der Frage haben, ob es denn wirklich schwerer ist, Kriegsfilme vorzuführen, als sie aufzunehmen.

Es darf niemand umsonst kommen, vor geschlossener Tür stehen, zu früh oder zu spät eintreffen: Es muss gelingen, auch im letzten Dorf hinter tief eingeschneiten Wäldern den Heldengang eines Volkes so nachzugestalten, dass jedes Kind mit dem frohen Wissen heimkehrt, Zeuge eines wunderbaren Geschehens gewesen zu sein. Was die beste Wochenschau nicht hat geben können, was keine Folge von Lichtbildern, von Aufsätzen und Erzählungen schaffen kann - sich unmittelbar dabei zu fühlen, mitzuspringen, mitzufahren, mit ums Gelingen zu bangen, mit über Brücken, Mauern, Flüsse und Bäche zu setzen und drüben zum zehnten, hundertsten Male mit anzugreifen -, das alles darf nicht durch technische Mängel verdorben oder auch nur gefährdet werden.

Das Haus muss besonders abgestimmt sein. Es dürfen weniger denn je Plakate von Lustspielen sichtbar bleiben. Mit dem Eintritt ins Haus verschwindet das Gewöhnliche, die Einstimmung zur Feier beginnt. Der Vorraum wird zum baum-, blumen- und fahnengeschmückten Gange, Jungen und Mädchen in HJ-Uniformen machen den Gang zur Ehrenstraße. Die Ansprache des Leiters kann sehr kurz sein. Sie lenkt die Aufmerksamkeit auf die Mühen und Kämpfe der Brüder und Väter, auch aus dieser Gemeinde, auf das Heldentum der Truppen aller Waffen, auch aus unserem Gau, auf die Kühnheit der Führer, auf den Opfermut und Angriffsschwung aller, auf die unbeirrbare Sicherheit der höheren Führung und auf die klar und groß gesehenen und gesteckten Ziele des Führers, seiner Oberbefehlshaber, Generäle und Generalstabsgehilfen. Die Veranstaltung endet mit der Ehrung des Führers. Schon beim letzten Bilde, während noch die Schwurhand sich emporreckt, erheben sich die Kinder, und der Veranstalter leitet mit Worten des Dankes über zum „Sieg-Heil!“ auf Deutschland und den Führer. (...)

Für viele Schulverhältnisse - zumal da, wo durch Einberufung der Kreis der Lehrer geschrumpft ist - kann zur Nachahmung empfohlen werden, sich mit Nachbarschulen darüber zu einigen, wer die Feiergestaltung übernimmt, wer Chöre und Redner stellt und den Schmuck beschafft. Wenn sich das unterrichtlich und erzieherisch verantworten lässt, dass dieselbe Schule mehrfach ihre Sänger und Sängerinnen stellt, dann kann dies Verfahren der Feierwirkung nur dienlich sein.

Im Ganzen gilt auch hier, dass es im Wesentlichen darauf ankommt, mit einfachen Mitteln - vor allem aber mit innerer Teilnahme - die Vorführung zu gestalten. Es wird empfohlen, bei diesem Film alle Vorbereitungen für den Abmarsch besonders klar zu treffen; Ordner an den Türen und Führer bei den Klassen, so dass weder in den Gängen noch auf den Treppen hoch auf dem Vorraum gelärmt und gedrängt wird. Es lässt sich leicht die Folge bestimmen, in der der Saal zu räumen ist, so dass beim Abmarsch ein geschlossener Zug entsteht, der sich vor dem Hause in die einzelnen, geordneten Gruppen auflöst. Auch hier würde sonst der Gegensatz zu groß sein, der zwischen der Manneszucht unserer Soldaten und der Ordnung bloßer Zuschauerschaft liegt. Weder in großen noch in kleinen Lichtspielhäusern, mögen sie zu ebener Erde oder auch in höheren Stockwerken liegen, braucht es zur Gefährdung dieses inneren Gleichklanges zu kommen.

An den meisten Stellen wird es möglich sein, mit den Einheiten der Hitler-Jugend sich zum Zusammenwirken zu verständigen. Dann würden Jungen und Mädchen in Tracht teilnehmen. Die Fahnen der HJ würden den Zuschauer raum oder die Bühne, vielleicht auch den Vorraum, schmücken helfen. Die Schulen, denen die HJ-Fahne verliehen ist, geben das Vorbild für alle anderen. Sicherlich wird sich die Zusammenarbeit auch auf musikalische Hilfe erstrecken. Da es noch nicht an der Zeit ist, die beteiligten Truppen, Verbände und Einheiten zu nennen, da also die nächstliegende örtliche Verbindung nicht geschlagen werden kann - „das tat unser Infanterie-Bataillon oder unsere Nachrichtenabteilung“ -, so ist das Mitwirken der jeweiligen örtlich erreichbaren Wehrmachtteile besonders wichtig. Kann von der Wehrmacht Musik gestellt werden, dann bedarf es nicht eines großen Orchesters. Einige wenige Instrumente, von Soldaten gespielt, werden ebenso viel an Stimmung beisteuern, als ob eine ganze Regimentskapelle aufmarschiert. Jedenfalls muss durch solche Musik das Eine erreicht werden, die Zuschauer wirklich mitzureißen. Überall, wo die Möglichkeit dazu besteht, muss versucht werden, mit den Truppen des Ersatzheeres oder mit sonstigen Einheiten der Wehrmacht zusammenzuwirken.“

Ohne nähere Quellenangabe drucken Rolf Giesen und Manfred Hobsch noch folgenden überschwänglichen zeitgenössischen Kommentar ab:

„‚Ich schwöre bei Gott den heiligen Eid, dass ich dem Führer des Deutschen Reiches und Volkes Adolf Hitler, dem Obersten Befehlshaber der Wehrmacht unbedingten Gehorsam leiste und als tapferer Soldat bereit sein will, jederzeit für diesen Eid mein Leben einzusetzen.’ Dieser Film kündet vom Kampf des deutschen Volkes, das nach den langen Jahrhunderten viele Male zur Verteidigung seiner Grenzen und seines Lebensraumes aufgerufen wurde. An drei großen Strömen, an Rhein, Donau und Weichsel, liegt dieses schöne Land, um das wir immer wieder kämpfen mussten, liegt Deutschland.

1648 wurde nach dreißigjährigem Bruderkrieg im Westfälischen Frieden das Erste deutsche Reich zerschlagen. Frankreich und England benutzen die Zerrissenheit des deutschen Volkes, ihre Weltmacht zu begründen. Nach mehr als 200 Jahren schweißte die Erkenntnis der gemeinsamen Gefahr die Vielzahl deutscher Länder unter der genialen Führung Bismarcks zum zweiten Reich zusammen. Die neu errungene Einigkeit brachte dem deutschen Volk eine friedliche Entwicklung wachsenden Wohlstandes. Kolonien wurden erworben, wenn auch nur ein Bruchteil des Besitzes, über den England verfügte, ein einsatzbereites Heer und eine starke Flotte schützten Heimat und die Kolonien, England fürchtete um die Weltherrschaft, Politiker und Kaufleute betrieben immer heftiger die Einkreisung Deutschlands, das Ergebnis war der Weltkrieg.

Viereinhalb Jahre kämpfte Deutschland gegen fast die ganze Welt, das deutsche Heer siegte auf allen Fronten, England führte einen anderen Krieg, die Hungerblockade gegen Frauen und Kinder, und trieb den Keil zwischen Front und Heimat, die politische Schwäche der deutschen Regierung wurde zum Verhängnis, im Schandvertrag von Versailles wurde Deutschland vergewaltigt. Die vom Feind erpressten Tribute, Inflation und Arbeitslosigkeit brachten das deutsche Volk in bitterste Not, erschöpft, zermürbt und führerlos trieb es dem Untergang zu, der Feind nutzte die Schwäche. In dieser Zeit des Verfalls gründet Adolf Hitler, der Frontsoldat des Weltkrieges, die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei, seine Idee wird zum Fanal, sie wird von der SA vorwärts getragen, von sieben Mann wächst die Gefolgschaft zu einem gewaltigen politischen Heer. Und hell leuchtet aus der Zeit des Zusammenbruchs das Licht deutschen Soldatentums, das 100.000-Mann-Heer bewahrt das Erbe der alten ruhmreichen Armee und bietet dem Führer die Grundlage für den Aufbau des neuen Volksheeres. Zwar verfügt das Heer an Stelle der verbotenen Waffen nur über Attrappen, Papptanks und Holzgeschütze, aber dahinter steht der heiße Wille zur Zerbrechung des Diktats, französische Drohungen können den Aufstieg nicht aufhalten. Der 30. Januar 1933 wird zum Wendepunkt der deutschen Geschichte, der neue politische Soldat reicht dem Reichswehrsoldaten die Hand, das Frontkämpfertum des Weltkrieges findet seine Erfüllung. Der Neuaufbau beginnt, England aber rüstet, Abrüstungsvorschläge des Führers werden zurückgewiesen, zwei Jahre nach der Machtergreifung verkündet der Führer die allgemeine Wehrpflicht. Die Rüstungsindustrie und der deutsche Arbeiter schaffen rastlos, um den Vorsprung der schwerbewaffneten Westmächte einzuholen, unbeirrt verfolgt der Führer sein großes politisches Ziel, er zerbricht die Fesseln von Versailles und holt zurück, was deutsch ist, die Rheinlande, die Ostmark, Sudetenland.

Der Plan der Westmächte, die Tschechoslowakei als Flugbasis zu verwenden, ist damit vereitelt, als Schutz gegen die immer unverhüllter ausgesprochene Drohung des Einfalls nach Deutschland schafft der Führer den Westwall. Festungspioniere, Bautruppen, Arbeitsdienst und Organisation Todt arbeiten Hand in Hand und stampfen in kürzester Zeit das große Werk aus dem Boden. Die Tschechei stellt sich unter den Schutz des Deutschen Reiches und fällt damit als Vasall der Westmächte aus, die Hoffnung Englands und Frankreichs bleibt nur noch Polen, das Deutschtum in Polen erfährt schwersten Terror, zur Lösung der Korridorfrage macht der Führer mehrfach weit entgegenkommende Vorschläge. Die Warschauer Regierung beantwortet diese Vorschläge mit militärischen Demonstrationen, mit immer härterem Terror gegen die Volksdeutschen. Die englischen und französischen Diplomaten arbeiten fieberhaft auf den Krieg hin.

Am 1. September 1939 erklärt der Führer: ‚Polen hat heute Nacht zum ersten Mal auf unserem eigenen Territorium auch mit bereits regulären Soldaten geschossen, seit 5 Uhr 45 wird jetzt zurückgeschossen.’ Nach 18 Tagen ist der Feind völlig geschlagen, Warschau kapituliert. Deutschland hat den Rücken nach Osten frei. Nun rollen lange Transportzüge nach dem Westen und verstärken die hier unter dem Schutz des Westwalls aufmarschierten Kräfte. In unerschütterlicher Bereitschaft zum Frieden und in dem Bewusstsein seiner Stärke richtet der Führer ein Friedensangebot an die Westmächte, das von ihnen als Zeichen der Schwäche ausgelegt und abgelehnt wird.

Die Gegner versuchen vielmehr, sich neue Aufmarschgebiete in Skandinavien zu verschaffen, diesem Plan kommt der Führer am 9. April 1940 zuvor, zehn Stunden früher besetzen deutsche Truppen Dänemark und Norwegen, die Kriegsmarine schlägt der englischen Flotte alle Trümpfe aus der Hand, vorbildlich ist das Zusammenwirken der drei Wehrmachtsteile, von Narvik bis Basel steht eine geschlossene Front gegen Westen. Der Soldat am Westwall hat einen harten Winter hinter sich, er erwartet den feindlichen Angriff. Das Vertrauen des Heeres und des ganzen deutschen Volkes gehört dem Führer, in dessen Händen das Schicksal Deutschlands liegt, der allein weiß, wann die Stunde der großen Entscheidung schlägt, der aber auch weiß, dass dieses Volk in Waffen in treuer Liebe hinter ihm steht und bereit ist, auf seinen Ruf anzutreten! Der Entscheidung entgegen!“

Wissenschaftliche Einordnung

„Sieg im Westen“ war der zweite Dokumentarfilm zu Beginn des Zweiten Weltkriegs: Anders als im Wochenschaufilm „Feldzug in Polen“ ist der Streifen so angelegt, dass sich die Tapferkeit der deutschen Landser in dem Mut ihrer Feinde spiegelt: Der Sieg sollte sich eben nicht der Schwachheit der Franzosen verdanken, sondern allein Hitlers überlegener Kriegsführung. Die französische Armee wird als tapfer dargestellt, die blutige Kriegswirklichkeit bleibt hingegen ausgespart. Die Filmmusik steuerte Herbert Windt bei, der schon Leni Riefenstahls „Triumph des Willens“ unterstützte und auch bei ihren Olympia-Filmen zum Zuge kam.

Filmausschnitte

Auf der Website des United States Holocaust Memorial Museum ist der Film in 13 Teilpassagen aus dem „Steven Spielberg Film and Video Archive“ zu sehen.

Fußnoten

[1] Die Darstellung folgt Giesen/Hobsch, Hitlerjunge, S. 288ff.

zuletzt bearbeitet am: 26.03.2016

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