Kampfgeschwader Lützow

Dem Hohelied auf die Luftwaffe vor Kriegsbeginn in „D III 88“ folgt in „Kampfgeschwader Lützow“ mit den gleichen Hauptdarstellern das Hohelied auf die Luftwaffe im Krieg und zugleich dessen propagandistische Rechtfertigung.
Der Film wurde am 28. Februar 1941 im Berliner Ufa-Palast unter Anwesenheit zahlreicher politischer, militärischer und internationaler diplomatischer Prominenz uraufgeführt. Goebbels jedenfalls hat den Film bereits am 14. Februar vorgesichtet und wird ihn im Tagebuch als „klar, realistisch, mit wunderbaren Einstellungen und Aufnahmen“ rühmen. „Ein echter Volks- und Kriegsfilm.“

Der Film von Regisseur Hans Bertram ergänzte den im Auftrag des Reichsluftfahrt-Ministeriums ebenfalls von ihm gedrehten „Bildbericht“ „Feuertaufe“ (1940) über den Einsatz der Luftwaffe im Krieg gegen Polen. „Kampfgeschwader Lützow“ ergänzte ihn um abenteuerliche Begebenheiten und eine Liebesgeschichte zwischen zwei deutschen Fliegern und einer „Volksdeutschen“, die vor den Polen flüchtet. Doch ihre Rivalität um die gleiche Frau bringt die beiden Freunde nicht auseinander, und so starten sie nach dem Sieg über Polen am Ende gleich gegen England.

Die Handlung setzt ein im August 1939, beginnend mit Luftaufnahmen, dann senkt der Blick sich auf einen Fliegerhorst. Oberst Mithoff übernimmt das Geschwader. „Der wievielte Feldzug ist das denn jetzt bei Ihnen, Herr Oberst?“ – „Weltkrieg, Baltikum, bisschen China, Spanien und nun Polen.“ Das zeigt nicht nur die Erfahrung des alten Haudegens, sondern illustriert auch die kriegerische Kontinuität bis dahin, wie schon der Name des Geschwaders, der an die legendären Lützowschen Jäger aus den Befreiungskriegen gegen Napoleon erinnert.

Über den als „staatspolitisch und künstlerisch besonders wertvoll“ ausgezeichneten Film schrieb Hans-Walther Betz am 1. März 1941 in „Der Film“: „Die Reihe der Großfilme, die den Geist und den Kampf der jungen deutschen Wehrmacht zum packenden Inhalt haben, ist um ein weiteres Werk bereichert worden. Es fügt sich in seiner klaren Gliederung, in seinem künstlerischen Format und seiner schlichten Formung würdig in die Phalanx jener aufrüttelnden Filme ein, die als Bilddokumente aus der Zeit einer europäischen Schicksalswende oder als künstlerischer Niederschlag eines gewaltigen Gegenwartserlebnisses in dramatisch unterbauter Handlung den Geburtsprozess eines neuen Zeitalters sinnfällig zur Darstellung brachten.“[1]

Fußnoten

[1] Die Darstellung nach https://www.dhm.de/fileadmin/medien/relaunch/zeughauskino/Schuetz_Kampfgeschwader_Luetzow.pdf und https://www.dhm.de/archiv/kino/unter_vorbehalt_2012_6_7_8.html (1.11.2016)

zuletzt bearbeitet am: 01.11.2016

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