Zeitgenössische Kommentare
Die UFA verteilte Pressematerial mit folgendem Inhalt:
„Der Film Die Rothschilds - Aktien auf Waterloo befasst sich mit einem bedeutenden Abschnitt der englischen Geschichte. Er ist also keine Darstellung des Gesamtproblems ‚Judentum’; wohl aber zeigt er eine markante Episode jüdischen Machtstrebens in der Umwelt des kapitalistischen England. Das Ziel des Films war, den historischen Tatsachen in der filmischen Wiedergabe keinen Zwang anzutun. Und als Resultat ergab sich: Die Juden und die Vertreter der englischen Plutokratie sind einander wert. Am Anfang der Arbeit zu diesem Filmwerk stand die Tatsache des von der englischen Plutokratie entfesselten Krieges gegen das nationalsozialistische Deutschland. Die Verfilzung der führenden Schichten Großbritanniens mit dem Judentum sollte in diesem Film bis zur Quelle zurückverfolgt werden. Den Beginn der Verjudung Englands aber leitete das Haus Rothschild ein, jene verderbliche überstaatliche Macht des 19. Jahrhunderts, die fast bei jedem größeren politischen Ereignis ihre Hand im Spiele hatte. Im Vordergrund der Filmhandlung steht das geschichtlich beglaubigte Begebnis jenes Börsenmanövers um die Schlacht von Waterloo, deren Ausgang Nathan Rothschild für die Geldinteressen seines Hauses benutzte. Die Geschichte hat in diesem Film mitgeschrieben und formte jenseits aller spielfilmmäßigen Effekte einen sachlichen Bericht über jene Episode, in der auf der Londoner Börse ‚Aktien auf Waterloo‘ gehandelt wurden.“
Im „Illustrierter Film-Kurier“ Nr. 3120 heißt es 1940:
„Nach Börsenschluss macht Nathan seine Bilanz. Er hat Millionen verdient. Durch den Mut tapferer Soldaten. Und mit der Vernichtung zahlreicher Existenzen. Napoleon ist besiegt. Den Gewinn streicht Rothschild ein. George, der nach seiner Ankunft in London als ‚agent provocateur’ verhaftet und später wieder entlassen wurde, geht mit Phyllis und seinem Söhnchen außer Landes. Sylvia Turner gelingt es mit Aufbietung ihrer letzten Ersparnisse, ihren Mann aus dem Schuldgefängnis zu befreien. Das Leben geht weiter. Aber über die Himmel Europas zuckt der fahle gespenstische Schein auf, den das Zeichen der neuen Allianz ausstrahlt, der Stern der englisch-jüdischen Plutokratie, der Stern Davids ...“
Das „Programm von Heute“ schreibt 1940 in seiner Nr. 1660:
„An der Londoner Börse bricht eine Panik aus, Rothschilds Kreaturen verbreiten geschickt immer neue Katastrophengerüchte, die Kurse stürzen, alles verkauft um jeden Preis. Auch die Turnersche Gruppe verliert Kopf und Kragen bei dieser Baisse. Und Nathan Rothschild kauft, kauft so billig, wie er will, alles auf, was da an Vermögen verschleudert wird. Siebzehn Millionen Pfund Sterling netto hat er verdient, als der englische Sieg bekannt wird. Siebzehn Millionen mit sechsmal hunderttausend, die das Haus Rothschild dem Kurfürsten mit fünf Prozent abzüglich Spesen verzinsen wird. „Mein Watterloo“, ruft Nathan Rothschild aus, als er abrechnet. Er hat wahrlich gesiegt, und verloren haben die Engländer, die sich von diesem Moment an immer mehr in die Hände der Juden gaben.“
Der „Berliner Lokal-Anzeiger“ kommentierte den Film so:
„Der Film respektiert genau die geschichtlichen Daten und Hintergründe und ist streng dokumentarisch - und genau nachzuweisen. Er schließt jede billige Propaganda aus. Er zeigt ganz deutlich, was der Name Rothschild für ganz Europa bedeutet hat. Eine wirkliche Kalamität, eine grässliche Epidemie mit schlimmen Konsequenzen. Erzählt mit Stil und Feinheit, auf dem technischen wie auf dem künstlerischen Gebiet.“